Fotos oben: © Katharina Jäger


"Who Cares." ist ein Beitrag zu Sterile Romantik, einer Zusammenarbeit zwischen der Kunsthochschule Kassel und dem Klinikum Kassel, die vom 8. bis 12. November 2023 ausgestellt wurde.
Das Projekt reflektiert über das Konzept von "Care" (Fürsorge), ein Begriff, der oft als Schlagwort in sozialpolitischen Diskussionen auftaucht, aber selten in seiner Tiefe betrachtet wird. Fürsorgearbeit ist essenziell für das Funktionieren und Überleben von Gesellschaften. Sie umfasst das Gebären, die Pflege von Kindern, alten und kranken Menschen, die Zubereitung von Mahlzeiten, das Sauberhalten von Räumen und das Geben von menschlicher Nähe. Trotz ihrer fundamentalen Bedeutung wird Fürsorgearbeit oft unbezahlt innerhalb von Familien oder unterbewertet und schlecht bezahlt im professionellen Kontext geleistet. Symbolische Gesten, wie das Klatschen für Krankenhauspersonal während der COVID-19-Pandemie, dürfen nicht über die systemischen Ungleichheiten hinwegtäuschen. Diejenigen, die pflegen, reinigen, kochen und trösten, stehen oft am unteren Ende der beruflichen Hierarchien und gesellschaftlichen Anerkennung.
Dabei verdient Fürsorge, im Zentrum der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Aufmerksamkeit zu stehen. Ohne Care gibt es keine Menschen, und ohne Menschen gibt es keine Wirtschaft.
"Who Cares." rückt die oft unsichtbaren, aber unverzichtbaren Arbeitskräfte in Krankenhäusern in den Fokus. Bei Tageslicht zeigt das gehäkelte Textil Piktogramme von Gegenständen, die mit dem Klinikalltag assoziiert werden: Betten, Rollstühle und Spritzen. Nur im Dunkeln werden die Menschen sichtbar, die mit diesen Dingen interagieren – Pflege- und Reinigungskräfte, die ebenso unverzichtbar für den Klinikbetrieb sind wie Ärzt*innen.

50 x 60 cm
weißes Viskosegarn, fluoreszierendes Garn in Weiß und Grün, Distanzrahmen mit LEDs

Presseberichte
Hessenschau
HNA


"Who Cares." is a contribution to "Sterile Romantik", a cooperation by Kunsthochschule Kassel and Klinikum Kassel. The exhibition took place between 08.11.23 -12.11.23.
“Care” occasionally appears as a catchphrase in socio-political debates. Care work is essential for the functioning and continued existence of societies. People need to be born and cared for, young, old and sick people need to be cared for, people need food and a clean home. Humans need the company of other humans to survive. Care work is often carried out for free within families or for comparatively little pay and/or reputation. Actions like clapping for hospital staff during the corona pandemic should not hide the fact that who cares, who cleans, who cooks, who comforts, is usually lower in the hierarchy of professions.
But care deserves to be placed at the center, at the center of social and political attention as well as at the center of all economies. Because without care there are no people, and without people there is no economy.
“Who Cares.” addresses the work of those in the clinic who often receive little visibility and appreciation.
In daylight, pictograms of objects associated with the hospital theme can be seen on the crocheted textile. Hospital beds, wheelchairs or syringes. Only in the dark do the people interacting with things become visible. Nursing staff and cleaning staff, who are just as essential to the operation of a clinic as doctors.

50 x 60 cm
White viscose yarn, white and green fluorescent yarn, distance frame with leds
2023

Media reports
Hessenschau
HNA